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Concarneau, Ville Close
Concarneau, Bar L'Amiral
Concarneau, Blick über den Fischereihafen
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Concarneau

Lage von ConcarneauConcarneau, das wirtschaftliche und touristische Zentrum im Süden des Départments Finistère, ist charakterisiert durch seinen Hafen, durch das historische Zentrum auf der kleinen Hafeninsel (Ville Close) und durch die nahen Strände und das Meer.
Die Ville Close, eine kleine befestigte Insel inmitten des Hafens, gibt es seit dem Ende des 11. Jahrhunderts. Sie ist von 2,5 m bis 3 m breiten Granitmauern umgeben, hat neun Türme und wird von drei Toren durchbrochen. Sie beherbergt die ältesten Wohnhäuser der Stadt: Giebelhäuser aus Granit säumen die engen Gassen und stehen neben Fachwerkhäusern und Läden mit geschnitzten Türstürzen. Heute gibt es nur eine einzige alte Zugbrücke auf der Vorstadtseite, die für die Fußgänger (und den auf Anlieger beschränkten Autoverkehr)geöffnet ist. Auf der anderen Seite der Insel gibt es eine kleine Personen-Fähre, die die Ville Close mit der „Passage“, einem ehemaligen Fischerviertel, verbindet.
Im 19. Jahrhundert wuchs die Stadt außerhalb der Festungsmauern vor allem mit der Ansiedlung von Fischkonservenfabriken. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es bis zu zweiunddreißig davon. Der Fischereihafen und die Fischerei, vor allem nach Sardinen und Thunfisch, hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt. Mehrere Generationen von Seeleuten folgten aufeinander, um die maritime Wirtschaft in den Genen von Concarneau zu verankern. Heute nehmen die Küstenfischerei, der Schiffbau und die Sportbootbranche einen immens wichtigen Platz in der lokalen Wirtschaft ein.
So gibt es im Hafenbereich die Werft Piriou, die verschiedenste Spezialschiffe baut und repariert. Im Hafen fallen oftmals Militärschiffe auf. Piriou bekommt viele Aufträge vom Staat und auch von ausländischen Regierungen – für Neubau und Reparatur. Daneben werden aber auch Fischerboote, größere Trawler, Forschungsschiffe (z.B. vom französischen Meeresforschungsinstitut Ifremer) oder Fähren gebaut und gewartet. Die Größe der Schiffe ist allerdings durch die enge Hafeneinfahrt zwischen Ville Close und dem Viertel „Le Passage“ beschränkt.
Die Bucht von Concarneau ist seit Jahrzehnten auch das Trainingsrevier der großen Skipper im Segel-Hochseerennsport. Wer an den Kais entlangschlendert, hat die Chance, die prestigeträchtigsten Schiffe zu sehen: „Figaro“, „IMOCA“ oder „Classe 40“. Viele kleine spezialisierte Unternehmen, z.B. „Mer Concept“, entwickeln hier die Prototypen und Boote, z.B. für den Vendée Globe oder das Volvo Ocean Race!

Empfehlung für einen Stadtbummel

Am besten parkt man in Concarneau auf dem zentralen Parkplatz, direkt am Hafen und direkt bei der Touristeninformation. Autotüre auf, und schon herrscht Hafenatmosphäre: mit Möwengeschrei, Motortuckern und dem Geklimper von Yacht-Takelagen. Auf dem Weg auf die mittelalterliche befestigte Halbinsel „Ville Close“ sieht man erstmal links einen historischen Hochsee-Fischtrawler an der flaggenbestückten Stadtmauer liegen, die „Hémérica“ (Baujahr 1957, 31m lang). Sie ist seit 1987 das stationäre Museumsschiff des „Musée de la Pêche“. Man kann sie innen von oben bis unten komplett besichtigen und sie ist einen Besuch im Zuge Ihres Altstadtbummels unbedingt wert. Nach etwas Live-Musik nach Passieren der Brücke erreicht man ein echtes kleines Paradies für Stadt-Bummler… bis zum entgegengesetzten Ende der Ville Close sind unheimlich viele kleine Cafés und Geschäfte aneinandergereiht, mit allen erdenklichen Souvenirs; man bekommt Kleidung von der „Marinière“ (dem klassisches Streifenshirt) bis zum sommerlichen Blumenkleid, feinste Süßwaren und Schokoladen, die typischen bretonische Steingutschalen mit Namenszug, dekorative Holzvögel oder -fische, und maritime Dekoration jeder Art, hübsche Fischkonserven… In spezielleren Läden kann man lose Perlen oder ein Paar traditionelle bretonische Holzschuhe (die“sabots“) kaufen. Ganz am Ende können Sie mit der kleinen „Bac“-Fähre, die emsig hin- und herschippert, kurz hinübersetzen nach Lanriec. Das ist eine sehr nette kleine Überfahrt! Wenn man gegenüber angekommen ist und sich nach rechts wendet, immer am Hafen entlang, hat man einen malerischen Panoramablick auf die Ville Close, auf die Stadtsilhouette von Concarneau und den kompletten Freizeithafen „Port de Plaisance“ mit unzähligen Segelyachten. Man könnte jetzt auch weiterlaufen… und käme auf dem Küsten-Weitwanderweg bis nach Port-Manec’h, Le Pouldu, Lorient, Quiberon, Carnac, St. Nazaire… Aber am Gebäude der Maritimen Seeschiffahrts-Hochschule kehrt man dann besser um und nimmt die „Bac“ zurück. Zur Kaffee-Pause bietet sich die Terrasse des „Pourquoi Pas“ am Bac-Ableger an, oder ein Café oder eine Créperie in der Altstadt, vielleicht das „Maison du kouign amann“? Man muss nicht wieder auf dem Haupt-Sträßchen zurücklaufen, wo oft ein ziemliches Gedränge herrscht, sondern kann auch vom Anleger links herum durch einen kleinen Park und unter bzw. auf der Stadtmauer entlang zurückgehen. Da ist man meist fast alleine unterwegs.

Im „neuen“Concarneau kann man den Spaziergang fortsetzen, z. B. nach links am Yachthafen entlang zum „Marinarium“, dem Meeresmuseum mit der wichtigen biologischen Forschungsstation. In seinen Aquarien werden viele Pflanzen und Lebewesen des Meeres gezeigt, vom vergrabenen Steinbutt (im „bassin tactile“ – im Tastbecken) über Seepferdchen oder Hummerlarven bis zum Plankton. Interessant und empfehlenswert. An der Uferpromenade kann man noch beliebig lang weiterlaufen – bis zum Strand „Sable blancs“ – oder man geht einfach durch kleine Gassen, wie die Rue Dumont d’Urville mit ihren verschiedensten Geschäften, wieder zurück zum Parkplatz. Die alten Markthallen, an denen man auch vorbeikommt, sind werktags täglich geöffnet. Anders herum kommt man vom Parkplatz auch zu den Quais mit den Hallen und der Crié, an denen täglich die Fischkutter entladen werden, und zu den beiden neuen hallenähnlichen Gebäuden, mit Taucher- und Bootsausrüstern, mit trendigem Bistro, Café und widerum mit Hafenblick.

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