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Rosamunde Pilcher und Cornwall

Ist Cornwall das Pilcher-Land? „Pilcher Country“? Gartenfreunde, Natur- und Wanderfreunde, Liebhaber englischer Tea-Rooms, kleiner Dörfer und enger Straßen, oder der über 1000 km langen, bezaubernden cornischen Küste, Surfer: solche Menschen reisen gern nach Cornwall. An die Küsten der klaren Farben, des schönen Lichts, der reinen Luft; wo zur Jahrhundertwende die Künstler der Newlyn School wundervolle Gemälde, inspiriert vom einfachen und harten Leben der Fischerfamilien, schufen.
Aber es pilgern eben auch massenweise Liebhaber der romantischen Bücher und Verfilmungen von Rosamunde Pilcher nach Cornwall! Fans der weit über hundert für das ZDF gedrehten Pilcher-Filme und der weltberühmten Bücher der britischen Autorin. Erschütternde Familienschicksale, Liebe, Intrigen; Irrungen, Trennung, Wiederkehr und Romantik; eine Welt aus früheren Zeiten mit traditionellen dörflichen Gemeinschaften und einem Hauch der großen weiten Welt, immer absolut gewaltfrei und mit garantiertem Happy End beschreibt sie darin; Meeresküsten, Landschaften, Dörfer und Herrenhäuser; großartig, windumtost, heimelig und beeindruckend. Die Werke heißen „Wilder Thymian“, „Der Himmel über Cornwall“, „Küste der Träume“, „Möwen im Wind“ …
Im Stoff ihrer Bücher äußert sich bei R. Pilcher, die 1924 im Dörfchen Lelant bei St. Ives geboren wurde und auch in dieser Region aufwuchs, ihre starke Verwurzelung im ländlichen Cornwall ihrer frühen Jahre. In bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen – sie lebte gar nicht wie einer ihrer Bücher-Lords – verbrachte sie dort eine einprägsame und überwiegend glückliche Jugendzeit. Mit 15 Jahren schrieb sie schon Geschichten; sie schrieb seither immer. Nach erlebnisreichen Jahren im Women’s Royal Naval Service, im Außenministerium, und in Indien während des Weltkrieges, schrieb sie als Familienmutter von vier Kindern vormittags am Küchentisch auf einer kleinen Schreibmaschine. Diszipliniert, unbeirrbar und regelmäßig unter dem Decknamen Jane Fraser, Geschichten für einen Groschenroman-Verlag oder für Frauenmagazine, um Geld dazuzuverdienen. Ohne, dass es ihrer Familie groß auffiel. Dann – 1987, als sie schon 63 Jahre alt war – kam mit dem Roman „Die Muschelsucher“ („Shell Seekers“) der weltweite Erfolg. Weiter ging es mit über 20 Romanen, hunderten von Erzählungen und weltweit über 60 Millionen verkauften Büchern. Das wäre an sich auch eine schöne Romanvorlage! Wobei sie selbst – im Gegensatz zu vielen ihrer Charaktere – eine ganz pragmatische, unsentimentale und überhaupt nicht romantisch veranlagt wirkende Dame sein soll, die ein unglamouröses, normales Familienleben mit Kindern, Enkeln, Büchern, ihren Hunden und weiten Spaziergängen mit denselben führt.
Also zu Gast bei Rosamunde Pilcher in Cornwall? Nein – Frau Pilcher kann man nicht besichtigen und nicht besuchen. Die jetzt 92-jährige Mrs. Pilcher zog nämlich 1946 mit ihrer Familie nach Schottland – welches nach ihrer Aussage in vieler Hinsicht Cornwall irgendwie ähnelte …
Aber die Drehorte, die Roman-Schauplätze, liegen – wenn Sie sich für eine Cornwall-Reise entscheiden – vor Ihnen: herrliche Landschaften, stattliche Herrenhäuser, die man besichtigen kann. Sollten Sie mit Pilcher-Romanen nichts anfangen können, dienen sie trotzdem als gute Eckpunkte, die wir für Sie in eine individuelle Rundreise integrieren können.

Einige der schönsten Film-Drehorte liegen im äußersten Südwesten, in Cornwall:

  • Ludgvan nordöstlich von Penzance: „Sommer am Meer“ Drehort vor der Pfarrkirche und im Pub „White Hart“
  • Carn Gloose in „Sommer am Meer“. Dieser Teil der Felsküste westlich St. Just ist wunderschön – wie die ganze Penwith Halbinsel, der R. Pilcher sehr zugetan ist. Mit vielen Wandermöglichkeiten über Felsen- und Wiesenpfade; mit Ruinen von Zinn- und Kupferminen, und Fundstätten aus Neolithikum und Bronzezeit, wie das „Ballowal Barrow“ oder der Tregeseal Steinkreis.
  • Tintagel in “Argentinischer Tango“ das Tintagel Postamt
  • St. Just in “Argentinischer Tango“ mit Szenen vor dem Pub „Kings Arms“. Die kleine hübsche cornische Stadt mit Pubs und Shops in Küstennähe und in ehemaliger Moorlandschaft erblühte während des Zinn- und Kupferbergbaus; man kann durch die früheren Viertel der Minenarbeiter Cottages und zum Meer hinunter wandern.
  • Wheal Coates bei Perranporth: „Liebe, Diebe, Diamanten“
  • Zennor: in dem sehr kleinen Ort an der richtig kargen Nordküste zwischen St. Just und St. Ives wurde im einzigen uralten Pub Tinners Arms für den Film „Schneesturm im Frühling“ gedreht. Der viereckig-klotzige normannisch Kirchenturm St. Senara wacht über den Ort. 
  • Trelissick Gardens (National Trust) mit Umgebung: in „Wolken am Horizont“.
  • Godolphin House (National Trust) westlich von Helston. Das große historische komplexe Anwesen einer reichen Zinnfamilie mit sehr schönen mittelalterlichen Gartenanlagen wurde seit langem aufs Schönste immer weiter renoviert und ist inzwischen auch im Inneren zugänglich – auch die Teile, die inzwischen als Gästezimmer vermietet werden! Man sieht es in „Sommer am Meer“ als das schottische (!) Herrenhaus „Kirkton“; und auch in „Anwälte küsst man nicht“ als „Trenton Abbey“.
  • Marazion: das schöne idyllische Städtchen gleich gegenüber des St. Michael’s Mount sieht man z. B. in „Wolken am Horizont“ und „Heimkehr“. Mit allem was man im Urlaub so braucht…
  • Penzance: „Stürmische Begegnung“, „Wolken am Horizont“, „Sommer am Meer“, „Lichterspiele“, „Heimkehr“
  • Trengwainton Gardens (National Trust) bei Penzance spielten wohl in sechs Filmen mit, z. B. „Eine Frage der Ehre“ oder „Über den Wolken“. Mit in Reihe geschalteten ummauerten Küchengärten, einem großen üppig subtropisch bepflanzten baumbestandenen Areal entlang eines Bachlaufes; an dessen Ende dann das prächtige Herrenhaus aus den Filmen …
  • Minack Theatre in „Lichterspiele“. Das unglaubliche Open-Air-Theater über der Meeresbucht von Porthcurno hat einen bunten Spielplan – Shakespeare, Oscar Wilde, Storytelling, regionale Künstler, Choraufführungen, Rock-Konzerte… Abends liegt das dunkle Meer mit den vorgelagerten Inseln hinter den Schauspielern, und manchmal schaut eine Robbe vorbei… Die vom Theater begeisterte Rowena Cade vollbrachte seit 1929 „step by step“ das schier Unvorstellbare: sie und wenige Mithelfer schleppten Beton und alles weitere Baumaterial herbei und nach oben, um diese grandiose Felsen-Bühne mit heutzutage etwa 750 Zuschauerplätzen in die Steilküste hineinzuarbeiten.
  • St. Ives: in sieben Filmen, wie z.B. „Das Geheimnis der weißen Taube“ oder „Lichterspiele“. Tate Gallery etc. etc. 
  • Prideaux Place bei Padstow: in etwa 16 Filmen, z. B. „Das Ende des Sommers“ als „Elvie“, „Heimkehr“ als „Dover House“ u. v. m.
  • Bodmin: in „Ungezügelt ins Glück“ der Bahnhof Bodmin General Station; oder im Ort (er heißt im Film Sidcombe) in „Die Frau auf der Klippe“
  • Pencarrow House bei Bodmin: in einigen Filmen, z. B. in „Englischer Wein“ ist das stattliche stolze Herrenhaus mit Riesenpark und -garten zu sehen – „typisch Pilcher“… Es ist im Sommer für Besucher geöffnet!

Reisen Sie nach Cornwall. Sie werden am Cape Cornwall stehen und denken: „Ach – ist das schön! Wie in einem Pilcher-Film!“ Und genau so ist es dann auch.

AS

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