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Villandry
Gemüsegarten, Cheverny
Chenonceau
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Die Loire-Schlösser mit den schönsten Gärten

Cheverny

Gemüsegarten Cheverny
Gemüsegarten Cheverny

Das Schloss Cheverny gehört seit mehr als sechs Jahrhunderten ein- und derselben Familie. Cheverny ist nach wie vor bewohnt und jede Generation kümmert sich mit Leidenschaft um den Unterhalt und die Verschönerung des Anwesens. Es ist eines der ersten Schlösser, das 1922 für Besucher geöffnet wurde. Hier können Sie prunkvolles Schlossleben nachempfinden: den Park, die Gärten, die prächtige Innenausstattung des Schlosses, den Hundezwinger und dann noch die Ausstellung zum Thema Tim und Struppi. Das Schloss Cheverny ist bei Tim und Struppi (franz. „Tintin“) der „Mühlenhof“ und damit Schauplatz vieler Episoden.
Das Mobiliar und die Inneneinrichtung des Schlosses sind erstaunlich gut erhalten. Die privaten Wohnräume im ersten Stock vermitteln französisches Lebensgefühl: das Geburtszimmer, das Kinderzimmer, das Esszimmer…
Aber in Cheverny verbergen sich noch andere Schätze wie z.B. ein Wandteppich aus der Gobelin-Manufaktur des 17. Jahrhunderts oder eine Kommode im Boulle-Stil aus der Zeit Ludwigs XIV.
Das Schloss ist von einem weitläufigen Park umgeben. Vor dem Schloss breite sich eine große Rasenfläche aus. Hinter dem Schloss geht es durch einen zeitgenössischen, geometrisch mit Hecken und Bäumen gestalteten Gartenraum zur Orangerie. Gleich in der Nähe befindet sich der mit kaukasischem Lorbeer gepflanzte Irrgarten. Interessant und sehr abwechslungsreich gestaltet ist auch der große Gemüsegarten, entworfen von der Marquise de Vibraye, in der Nähe des Hundezwingers. Mit bunten Steinen gekieste Wege führen durch üppig bepflanzte Rechtecke. Im April blühen vor dem Schloss riesige Mengen an Tulpen.
 

Chaumont

Chaumont
Chaumont

Schloss Chaumont zwischen Amboise im Südwesten und Blois im Nordosten thront wie ihr Vorgänger, eine ehemalige Festung aus dem 10. Jhdt., mit Zugbrücke hoch auf einem Felsen direkt über dem linken Loire-Ufer und über der Dorfzeile von Chaumont-sur-Loire. Von dem von der Familie d‘Amboise im 15. Jhdt. errichteten Schloss gibt es jetzt noch den Westflügel, und die vielen seither an-, um-, und neugebauten Teile. Es wurde während der Französischen Revolution kaum zerstört, weil es aufgrund seiner Werkstätten (Glasbläserei, Töpferei, Keramikmedallions etc.) als nützlich angesehen wurde.
Im Schloss die historischen- und die Privatgemächer, Hallen, Säle und eine Kapelle mit farbenfrohen Glasfenstern von 1888. Sehr berühmt ist der große Wandteppich (La Tenture des Planètes et des Jours) aus dem 16. Jhdt. Zum Schloss gehören große, 1877 errichtete Stallgebäude (Écuries) mit sehr kostbarem Pferdegeschirr und Sattlereien; sie galten damals mit als die luxuriösesten und modernsten ihrer Art. In einem runden Taubenhaus war erst der Glas-und Töpfer-Brennofen und dann ab 1877 eine kleine Pony-Reitbahn untergebracht. Französische Gutsherren des 19. Jahrhunderts liebäugelten sehr mit den „Englischen Landschaftsgärten“… und wie es damals leider vorkam (z.B. in den Stowe Landscape Gardens), mussten auch vor dem Château Chaumont alle Gebäude (zwei Dörfer, eine Kirche und ein Friedhof) „verschwinden“, damit der Schlossherr Prinz von Broglie seinen englischen Garten bekam, und damit auch rein gar nichts seine Aussicht stören würde… (dafür wurde unten am Loire-Ufer ein neues Dorf aufgebaut). Also wurde das Areal 1884-1888 vom Landschaftsarchitekten Henri Duchêne im großen Stil umgegraben. Nach immensen Erdbewegungen entstand eine künstliche Landschaft, die aber ganz „natürlich“ aussehen musste! Hügel, Wäldchen, Lichtungen, viele verschiedene Baumarten und schön platzierte Einzelexemplare – hier im „Historischen Park“ ist tatsächlich schön zu jeder Jahreszeit. Der Gartenteil „Prés du Goualoup“ dagegen ist mit ganzjährigen Kunstinstallationen und „Land Art“ sehr interessant. Der September bringt einen groß aufgezogenen Pflanzenmarkt; und wenn im Sommer 2021 hoffentlich das jährliche „Internationale Gartenfestival“ wieder stattfinden kann, verspricht es spannende Aspekte. Einmal wegen der Interdisziplinarität der Aussteller, deren Ansätze zum Beispiel „bocage urbain“ (urbane Heckenlandschaft), „Osmose“ oder „Upcycling“ lauten. Garten- und Stadtplaner, Wissenschaftler und Künstler vieler Richtungen sind beteiligt. Zum anderen wegen des Themas „Biomimese“ bzw. Bionik – dem Verständnis natürlicher Strukturen und Systeme, welches uns vielleicht bei der Bewältigung zukünftiger Aufgaben und Probleme helfen könnten.

Chenonceaux

Chenonceau
Chenonceau

Es wurde im 16. Jhdt. im Renaissance-Stil erbaut; es ging durch die Hände von Franz I., Henri II., Katharina de Medici… Auf vorhandenen alten Fundamenten entstand das prachtvolle Schloss direkt im Fluss Cher, mit einer Brücke an das andere Flussufer, die im Laufe der Zeit zu einer mehrbogigen, zweigeschossigen, großen Schlosserweiterung ausgestaltet wurde, der sogenannten „Galerie“. Diese, mit einem noblen schwarzweiß gekachelten Fußboden ausgelegte „Galerie“ ist es, die dem Besucher sicherlich am meisten in Erinnerung bleibt. Glücklicherweise ließ die Französische Revolution Chenonceau unzerstört (weil es ja eine dringend benötigte „Brücke“ war). So erreicht man also heute, von den Parkplätzen eine Allee entlang durch den Park, vorbei an den beiden Schlossgärten, dem „Tour des Marques“ (dem alten Wehrturm) und über eine kleine Brücke kommend, das wunderbare Wasserschloss, das einen beinahe quadratischen Grundriss hat. Man sieht das „Grüne Kabinett“ (mit grünem Samt ausgekleidet), die Küchenräume, das „schwarze“ Trauerzimmer der Louise de Lorraine nach dem Mord an Ihrem Gatten Henri III. und viele Räume mehr auf drei Stockwerken. Dann die heute kahl wirkende, aber voller geschichtlicher Bedeutung steckende „Galerie“: zuerst verwendet als Ballsaal für phänomenale teure Festveranstaltungen, dann im Ersten Weltkrieg als Lazarett, und im Zweiten Weltkrieg als rettender Fluchtweg aus dem deutsch besetzten in das nicht besetzte Frankreich – der führte direkt über den Cher.

Der Cher umspült das Château und grenzt es von seinen Gärten ab. Der Park und die Gärten versetzen den heutigen Besucher in längst vergangene Jahrhunderte. Die beiden Renaissance-Gärten zurück ins 16. Jahrhundert: der italienische Garten der Diane de Poitiers (12.000 m²), und der kleinere Garten (5.500 m²) der Katharina von Medici, Königin von Frankreich – sie legte ihn an, nachdem sie Diane ins Schloss Chaumont vertrieben hatte. Grüne Rasenflächen, die von streng geometrisch verlaufenden Spazierwegen, Beeten und Hecken unterteilt werden (Buchs- und Eiben-Parterres, Schneeball-Sträucher…). Dazwischen, sehr geordnet, tausende bunte Blühpflanzen und Stauden: z. B. über hundert Hibiskus-Stämmchen, Bordüren aus Heiligenkraut (Santolin), Lavendel, Rosensträucher und -spaliere (Moschusrosen, Iceberg oder Clair Matin). Ein kreisrunder Irrgarten aus 2000 Eibenbäumchen stammt auch aus dieser Zeit. 200 Jahre später wird das Arboretum mit jetzt uralten, wertvollen Bäumen angelegt. Ganz neu dagegen (von 2018) ist ein Garten zu Ehren von Russell Page: er wurde auf der Grundlage von vier alten Zeichnungen dieses englischen Gartenspezialisten (1906-1985) gestaltet. Darin „wohnen“ auch einige lebensgroße Tierskulpturen von Francois-Xavier Lalanne. Der „Potager des Fleurs“ ist ebenso neueren Datums: ein riesiger Schnittblumen-, Obst- und Gemüsegarten und zwei Glashäusern. Hier wachsen viele Rohstoffe für das Restaurant (die „Orangerie“) und für das Blumenatelier, das prächtige frische Blumensträuße für alle Schlosszimmer herstellt.

An speziellen Abenden im Jahr werden die Gärten magisch angeleuchtet, für einen hochsommerlichen Nachtspaziergang (die „Promenade nocturnes“) mit klassischer Musik. Etwas ganz Besonderes geschieht jedoch Mitte Juli: da zelebriert das Schloss Chenonceau seine jahrhundertealte Tradition in Sachen Weinbau – mit der „Weinprobe unter den Sternen“, der „Dégustation sous les étoiles“. Man trifft die vielen Winzer der AOC Touraine-Chenonceaux an ihren festlichen Ständen, und kostet ihre Weine in diesem edlen Ambiente.

Die Bestellung der restlichen historischen Schloss-Weinberge (noch gute 10 Hektar) hat ein Weingut ganz in der Nähe übernommen. Dort – und zwar direkt im 145 Jahre alten Höhlenkeller – kann man übrigens die verschiedenen Jahrgänge jederzeit bei einer Weinverkostung…… Aber das ist ja eigentlich ein ganz eigenes Thema…


 

Villandry

Villandry
Villandry

Château Villandry liegt 15 km westlich von Tours am Fluss Cher. Seine wahre Attraktion sind die gut 7 ha großen, phänomenalen farbenfrohen Renaissance-Gemüse-Gärten auf mehreren Terrassen. Originalpläne der Gärten, die hier im 16. Jhdt. tatsächlich gewesen sind, fehlten aber, deshalb hat Joachim Carvallo sie zwischen 1908 und 1918 mit Akribie praktisch wieder erfunden und aufgebaut. Die Gärten sind in reichen geometrischen Variationen angeordnet; Buchseinfassungen, Eiben- und Obstbäume, Blumen, Kanäle, Brunnen, Pergolas, Skulpturen, Heilkräuter in großer Vielfalt umgeben das Gemüse und bilden zusammen ein großes Ganzes; die Zahl der jährlich dafür eingesetzten Pflanzen übersteigt weit 100.000.
Das Innere des renovierten Renaissanceschlosses ist sehr sehenswert und in seiner Ausstattung und Möblierung ein wunderbares authentisches Zeugnis französischen Lebensstiles und besitzt auch eine Gemäldegalerie. Villandry gehört heute den Urenkeln des Joachim Carvallo.

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